Psychologische Interpretationen

Jochen Fahrenberg

Psychologische Interpretationen Biographien   – Texte   – Tests


2002. 444 S., 13 Abb., 1 Tab.,


Biographien, Texte und Tests werden psychologisch interpretiert. So können  Zusammenhänge erschlossen und Ergebnisse eingeordnet werden. Interpretation ist Übersetzung und Verständigung. Sie muss Heuristik
und Methodenkritik verbinden.

Die ersten Kapitel des Buches führen mit einer Interpretationsübung und mit autobiographischen Vorarbeiten an die Aufgabe heran, selbständig eine Biographie zu erheben, zu interpretieren und in einer Gruppe (Plenum) zu diskutieren.

In weiteren Kapiteln werden Traumdeutung, Text- und Inhaltsanalyse, Interviewmethodik, psychologische Tests und Schriftdeutung dargestellt. Im Vergleich dieser z. T. unüblich gewordenen Methoden lassen sich Prinzipien, Strategien und Regelsysteme beschreiben, die als Beiträge zu einer allgemeinen Interpretationslehre wichtig sind. Das Dilemma von Interpretationstiefe und Interpretationsdivergenz, das Training und die Kontrolle in der Interpretationsgemeinschaft werden erläutert.

Die Frage nach den geeigneten Beschreibungseinheiten der Biographik führt zu anspruchsvolleren Konzepten der biographischen Persönlichkeitsforschung (Thomae), Prozessforschung (Heiß) und Symptom-Kontext-Analyse (Luborsky). In vertiefenden Kapiteln werden Grundbegriffe und Kontroversen über Interpretation und Hermeneutik, Geltungsanspruch und Gütekriterien sowie Defizite der “qualitativen“ Psychologie und Sozialwissenschaften erläutert.

Für die künftigen Entwicklungen im “interpretativen Paradigma“ sind genauere Assessmentstrategien für die praktische Anwendung und gründliche Methodenstudien notwendig. Der Ausblick enthält auch den Vorschlag zu einer curricularen Änderung, um der Interpretationslehre einen Platz im Grundstudium der Psychologie zu sichern.

e-Buch Pychologische Interpretation (2011)
e-Buch-Psychologische-Interpretation-2011.pdf2.0 M